Eines der ältesten Salzbergwerke weltweit ist Wieliczka im gleichnamigen südpolnischen Ort. Es ist etwa zwölf Kilometer von Krakau entfernt und seit 1978 ebenfalls UNESCO-Weltkulturerbe. Bereits im 13. Jahrhundert wurde in Wieliczka Salz abgebaut. Erst Anfang der 1990er Jahre wurde die Salzgewinnung beendet. Während dieser 700 Jahre wurden mehrere Hundert Kilometer Stollen bis in 320 Meter Tiefe gegraben.
Das Bergwerk in der Nähe von Krakau steht Besuchern zur Besichtigung offen. Mehr als zweitausend Abbaukammern, sogenannte Blind- und Wetterschächte, Verbindungsstollen, künstliche Seen und bizarr geformte Höhlen verteilen sich auf einer Fläche von mehr als 6.500 Quadratmetern. Die Besucher finden künstlerische Meisterwerke vor, welche von den Bergleuten aus Salzkristall geformt wurden. Besonders eindrucksvoll ist die unterirdische Kathedrale. Diese weist eine Länge von 54 Metern und eine Höhe von an die 12 Meter auf und beherbergt viele Wandgemälde, die alle aus Salzstein geschaffen wurden.
Besucher, die unter Erkrankungen der Atemwege leiden, erfahren in der salzhaltigen Luft eine Besserung ihrer Beschwerden. Aber auch Heiratswillige können sich in den Sälen des Krakauer Bergwerks unter Tage trauen lassen, und zwar in einer funkelnden Kunstwelt ganz aus Salz.