Erfahren Sie im Ghetto die Geschichte der Juden Venedigs. Dieses Gebiet erinnert an all die verschiedenen Kulturen dieser faszinierenden Stadt. Für die jüdischen Gemeinden Europas ist das Viertel noch immer von großer Bedeutung.
Im 16. Jahrhundert war der Wohnraum der Juden Venedigs auf diese kleine Insel beschränkt, die sich zu einem blühenden Kulturzentrum entwickelten. In dieser Zeit herrschte in Venedig eine starke ethnische Segregation. Bei seiner Gründung war das Judenviertel von hohen Mauern und abgeschlossenen Toren geschützt und wurde von Booten auf den umliegenden Kanälen patrouilliert. Vergleichen Sie die Beschreibungen des Viertels in Shakespeares Kaufmann von Venedig mit der Realität.
Heutzutage steht das Ghetto allen Besuchern offen. Seinen Mittelpunkt bildet ein kleiner, ruhiger Platz, der von den typischen hohen Gebäuden mit hübschen pastellfarbenen Fassaden gesäumt ist. Es ist ein lehrreicher und geschichtsträchtiger Ort, den es bei einem Rundgang zu erkunden gilt. Einst war es ein Ort der Tragödie, heute ist das Viertel jedoch ein Stück lebender Geschichte, was die Sammlung von Holocaust-Gedenkstätten von Bildhauer Arbit Blatas eindrucksvoll verdeutlicht.
Im Ghetto von Venedig können Sie ganze fünf Synagogen besuchen, die noch aus der Renaissance stammen. Im Lauf der Geschichte dienten sie als Gotteshäuser für Juden verschiedener kultureller Herkunft, und alle bestechen durch eine ganz eigene, einzigartige Architektur. Außerdem gibt es ein jüdisches Museum, das die jahrhundertealte Geschichte der venezianischen Juden erzählt. Erstehen Sie ein Kombi-Ticket für das Museum und eine geführte Tour der Synagogen. Das Ghetto Venedigs wartet mit einigen Restaurants auf, die abends zahlreiche Besucher anziehen, darunter zwei koschere Restaurants. Ansonsten ist es aber eine recht ruhige Gegend für einen Spaziergang.
Venedig ist ganz allgemein sehr kompakt und leicht zu Fuß zu erkunden. Man kann sich jedoch auch relativ einfach verlaufen. Zwar befindet sich das Ghetto in der Nähe von anderen Attraktionen, verwenden Sie jedoch trotzdem Ihren Stadtplan, um die richtigen Kanäle und Straßen zu finden.