Ein Lehrsatz in der Gastronomie besagt, daß ein Haus, so viel Annehmlichkeiten es auch bietet, nur ein Haus ist, erst mit dem Gastgeber wird ihm Seele eingehaucht und wird es tatsächlich angenehm. In diesem Sinne haben wir uns in Borgo di Sopra bei Jane und Giampiero, die selbst vor Ort wohnen, bestens aufgehoben und sehr wohl und heimisch gefühlt. Die Sorge begann schon mit der Einrichtung und Ausstattung der Ferienwohnung, die ebenso erlesen wie geschmackvoll und kostbar war. Ganz zu schweigen davon, daß alle praktischen Zwecke bestens erfüllt wurden. Aus jedem Detail strahlte der Geist der Perfektion. Dies setzte sich fort in der Zuwendung per Wort und Text. Giampiero verstand es, das Anwesen selbst, die nächsten Hügel, die ganze Gegend durch so viele Erzählungen und Schilderungen aus der Entstehung und Geschichte des Hauses, über die Bedeutung des Landstriches für die florentisch-toskanische Geschichte und zu heutigen Initiativen und Angeboten mit dichtem Leben für uns zu erfüllen. Jane hat in einem »Grünen Buch« einen Führer für Belange vor Ort und unterwegs verfaßt, in dem an alles gedacht ist. Das Erreichen des Grundstücks per Auto ist nicht ganz unkompliziert, aber mit Janes aufmerksamer Anfahrtsbeschreibung geradezu ein Vergnügen; man muß wissen, daß sich Borgo di Sopra jenseits von Google und allen Navigationssystemen befindet, was dem Ort zu großer Ehre gereicht und ihm zusätzlichen Zauber verleiht. Last but not least ist Jasmine die gute Seele des Hauses: man hat selten einen so glücklichen und ausgeglichenen Hund erlebt, Jasmine kann sogar lächeln. Gastfreundschaft ist die vielleicht älteste und traditionsreichste Tugend der Menschheitsgeschichte. Hier kann man sie in ihrer besten und sympathischsten Form erleben. Wir kommen auf jeden Fall wieder. Jürgen und Marta