Lange bevor Sie die Gebäude des Wat Saket erreichen, werden Sie ein anderes Gebilde darüber aufragen sehen: Den von einem goldenen Chedi (einem typischen architektonischen Element thailändischer Tempel) gekrönten Goldenen Berg. Mit einer Höhe von 58Metern war der von Blattgold überzogene Chedi einst das höchste Bauwerk von Bangkok. Bis heute ist der Ausblick von dort oben ziemlich beeindruckend, erfordert allerdings auch einen bei schwül-heißen Temperaturen mitunter beschwerlichen Aufstieg über 318Stufen bis zum Gipfel. Der eigentliche Tempel von Wat Saket liegt am Fuße des Goldenen Bergs und beherbergt die riesige Statue eines stehenden Buddha.
Das Erklimmen der spiralenartigen Treppe hinauf auf den Goldenen Berg ist wie eine Zeitreise durch die jahrhundertealte Geschichte der Anlage. Der Tempel am Fuße des Bergs erhielt während der Zeit des Königreichs Ayutthaya den Namen Wat Sakae. Unter König RamaI. wurde der Komplex restauriert und in Wat Saket Ratcha Wora Maha Wihan umbenannt. Unter König RamaII. wurde Bangkok von einer tödlichen Seuche heimgesucht und der Tempelbezirk diente zeitweise als Massengrab. Der teilweise überwucherte Friedhof bildet einen beinahe unheimlich anmutenden Ausgangspunkt für eine Besteigung des Goldenen Bergs.
Als krönender Abschluss des Aufstiegs funkelt der Phu Khao Thong (so der thailändische Name des goldenen Chedi) golden in der Sonne. Der erste Versuch, dieses majestätische Bauwerk zu errichten, wurde unter König RamaIII. unternommen. Allerdings blieb es bei einem Versuch, denn die Konstruktion stürzte nach kurzer Zeit ein. RamaIV. ließ den Hügel mit Holzbalken verstärken und während der Herrschaft RamasV. gelang es schließlich, den kegelförmigen goldenen Turm fertigzustellen. Der Weg hinauf zum Gipfel führt unter anderem auch an Gebetsmühlen und Glockenwänden vorbei. Von ganz oben bietet sich Ihnen dann ein weitreichender Blick über die Dächer von Bangkok und auf den mäandernden Fluss Chao Phraya, der sich vorbei am Großen Palast und unter der modernen Brücke Rama IV. hindurch in Richtung Norden schlängelt.
Sollte Ihre Reise Sie zufällig zum 9Tage dauernden Tempelfest Loy Krathong nach Bangkok führen, lohnt es sich, Wat Saket am ersten Tag des Festivals vor Sonnenuntergang zu besuchen. Dann können Sie dort ein echtes Schauspiel erleben, wenn Pilger im Kerzenschein den Hügel zum Chedi besteigen, der in ein rotes Tuch gehüllt ist.
Der Komplex ist täglich geöffnet. Der Besuch ist kostenlos, allerdings fällt für das Betreten des Chedi eine geringe Gebühr an. Der Aufstieg ist nicht allzu steil und Sie können auf halber Strecke eine Pause unter einem hölzernen Pavillon einlegen, der an heißen Tagen Schatten spendet.
Es gestaltet sich häufig als schwieriger, Wat Saket von Bangkoks Stadtzentrum aus zu erreichen, als es auf Stadtplänen aussieht. Es empfiehlt sich also, ein Taxi zu nehmen, anstatt sich zu Fuß im Straßenwirrwarr zu verirren. Die Anfahrt ist auch mit dem Langboot vom Anleger Klong Saen Saep möglich, in der Nähe des MRT-Bahnhofs Phetchaburi.