Auf den Spuren von Monet in London
“Als einer der berühmtesten Maler aller Zeiten gilt Claude Monet für viele als wichtigster Vertreter des Impressionismus und als Genie mit herausragenden Fähigkeiten. Seine Arbeiten werden häufig mit den pastellfarbenen Wasserlilien seiner Heimat, dem französischen Giverny, assoziiert. Doch einen Teil seines Lebens hat Monet auch in London verbracht. London wurde sogar zu einer seiner zahlreichen Inspirationsquellen, und er schuf im Laufe seiner Karriere mehr als 100 Werke, die London zum Thema haben.
Selbst Neulinge im Bereich der Kunstgeschichte erkennen die Kraft und den Einfluss der Arbeit von Monet. Glücklicherweise könnt Ihr bei Eurem nächsten Städtetrip nach London ganz einfach auf den Spuren des Malers wandeln. In diesem Reiseführer verraten wir Euch nicht nur, wo in London es Werke von Monet zu bewundern gibt, sondern auch, wie Ihr einen ganzen Tag dem Leben und Schaffen des berühmten Malers widmen könnt. Macht Euch bereit, London mit den Augen von Monet zu entdecken!
Die Geschichte von Monet in London
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Claude Monet wurde 1840 in Paris geboren. Bereits mit 11 Jahren war er für seine Kohlezeichnungen berühmt. Als Teenager verbrachte er viele Stunden im Louvre, wo er die Alten Meister studierte, um ihnen nachzueifern. In den 1860er-Jahren entwickelte er einen Stil, der als Impressionismus in die Geschichte eingehen sollte.
Mit Beginn des deutsch-französischen Kriegs im Juli 1870 floh Monet vor den preußischen Truppen, die Paris belagerten. Gemeinsam mit seiner Frau Camille und seinem kleinen Sohn Jean zog Monet nach London. Zuerst lebte die Familie in der Nähe des Leicester Square, doch schon bald zogen sie nach Kensington.
Monet war von London fasziniert und wählte häufig neue Gebäude und Brücken als Motive für seine Gemälde aus, darunter die neu fertiggestellten Houses of Parliament. In London traf er auch Camille Pissarro, mit den ihn eine enge Freundschaft verbinden sollte.
Der deutsch-französische Konflikt endete ein Jahr später, und Monet und seine Familie verließen London, um nach Frankreich zurückzukehren. Doch sollte er London wiedersehen. Zwischen 1899 und 1901 kehrte Monet drei Mal nach London zurück, diesmal als etablierter Künstler. London war weiterhin eine Quelle der Inspiration für Monet. Er experimentierte häufig mit den sich ständig ändernden Lichtverhältnissen in der Stadt, die durch eine Mischung aus Wetterveränderungen und zunehmender Luftverschmutzung zustande kamen. In einem Brief aus dem Jahr 1901 schreibt er: “[Der] Sonnenaufgang war so blendend, dass ich nicht hinsehen konnte. Die Themse glänzte wie pures Gold. Es war wunderschön, und ich machte mich mit Feuereifer an die Arbeit und folgte der Sonne und ihrem Glitzern auf dem Wasser […] Es gibt kein aufregenderes Land für einen Maler.”
Obwohl Monet 1871 als junger Maler nicht von der Royal Academy in London aufgenommen wurde, galt er Anfang des 20. Jahrhunderts als einer der am meisten gefeierten Künstler der Welt. Im Jahre 1904 stellte Monet 37 Perspektiven der Themse in der Galerie Paul Durand-Ruel in Paris aus, was ein voller Erfolg war.
Kunst von Monet in London
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Es besteht kein Zweifel, dass London mit einigen der besten Kunstgalerien und -museen der Welt aufwarten kann, und es gibt viele Möglichkeiten, in London Werke von Monet zu bewundern. In den verschiedenen Galerien der Stadt gibt es häufig temporäre Ausstellungen, die Arbeiten von Monet zeigen. Darüber hinaus gibt es auch einige Dauerausstellungen, in denen Ihr stets seine einflussreichen Gemälde bestaunen können.
#### 1. National Gallery
Die National Gallery ist eine fantastische Möglichkeit, Gemälde von Monet zu sehen. Hier könnt Ihr einige seiner frühen Werke bewundern, darunter “Am Strand von Trouville” aus dem Jahre 1870 und einige Wasserlilien-Gemälde aus dem 20. Jahrhundert. In der National Gallery sind mehr als ein Dutzend seiner Werke ausgestellt. Hier erhaltet Ihr einen tollen Überblick über die Entwicklung der Arbeit von Monet im Laufe seines Lebens.
#### 2. Tate Gallery
Im Netzwerk der Tate Gallery werden zwar nicht immer Arbeiten von Monet ausgestellt, doch die Chance ist gut, dass Ihr entweder im Tate Modern oder im Tate Britain einige seiner Werke findet.
#### 3. Courtauld Gallery
Die Courtauld Gallery befindet sich im Somerset House, wo einige Werke von Monet ausgestellt sind. Bitte beachtet, dass die Galerie häufig renoviert wird. Am besten seht Ihr also vor Eurem Besuch auf der Website nach, um sicherzugehen, dass sie geöffnet ist!
Eine komplette Liste der Gemälde von Monet und ihrer Ausstellungsorte findet Ihr _hier_.
Einen Tag wie Monet in London verbringen
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Als Monet London zum ersten Mal besuchte, war er noch ein junger, relativ unbekannter Maler. Doch später sollte er London auf eine ganz andere Weise erfahren. Auch wenn sich das London, das Monet kannte, stark verändert hat, ist es noch immer möglich, einen Tag lang wie ein Künstler in London zu verbringen.
Als Monet London zwischen 1899 und 1901 besuchte, übernachtete er immer in einem Hotel in der Nähe der Waterloo Bridge. Er bevorzugte Zimmer mit Blick auf den Fluss, wo er den Morgen damit verbrachte, verschiedene Versionen seines Ausblicks zu malen.
Macht einen Spaziergang entlang der Themse, um genau die Aussicht zu erleben, die Monet genossen hat, selbst wenn die Gebäude heute ganz anders sind (immerhin gab es in der Skyline, die Monet erlebt hat, weder das London Eye noch The Shard!). Häufig malte er am Morgen die Waterloo Bridge und anschließend die Aussicht auf die Charing Cross Bridge und die Houses of Parliament.
Auf Eurem Weg Richtung Houses of Parliament könnt Ihr die Westminster Bridge überqueren, um einen Blick zurück auf den Gebäudekomplex des Parlaments zu werfen. Monet verbrachte seine Nachmittage in London oft aus diesem Blickwinkel, da er eine Sondererlaubnis hatte, vom St. Thomas’ Hospital aus zu malen. Auf diese Weise hatte er nämlich die Sicht, die er brauchte, um die wunderschönen Farben des Sonnenaufgangs vor der Kulisse der Parlamentsgebäude zu malen. Er malte von diesem Punkt aus mindestens 19 Bilder, von denen einige heute zu seinen berühmtesten Arbeiten zählen.
Genau wie Monet es in seiner Jugend liebte, Stunden im Louvre zu verbringen, können Kunstbegeisterte auch hier in den zahlreichen Galerien ihrer Leidenschaft frönen. Zum Glück leben viele der Londoner Galerien von Spenden, was sie zu einer budgetschonenden Möglichkeit macht, einen Nachmittag (oder auch eine ganze Woche) zu verbringen. Das Stadtzentrum lässt sich auch zu Fuß gut erkunden, sodass Ihr einige Galerien von Eurem Hotel in London aus möglicherweise fußläufig erreichen könnt. Dies sind einige der derzeit besten Kunstgalerien in London:
### 1. National Gallery
In der National Gallery könnt Ihr Kunst aus der ganzen Welt erleben, darunter Werke von einigen der einflussreichsten Künstler, die je gelebt haben.
### 2. National Portrait Gallery
Direkt um die Ecke von der National Gallery präsentiert die National Portrait Gallery die weltweit größte Sammlung von (der Name sagt es bereits) Portraits. Bewundert Größen aus Adel, Politik, Popmusik und vielen weiteren Bereichen.
#### 3. Tate Galleries
Die Tate Galleries sind ebenso beeindruckend. Tate Britain beherbergt beispielsweise die weltweit größte Kollektion britischer Kunst. Tate Modern beeindruckt (und verwirrt manchmal auch) mit zeitgenössischer Kunst.
### 4. V&A Museum
Im Victoria and Albert Museum könnt Ihr eine wunderschöne Sammlung von Statuen und Kunstwerken aus der Vergangenheit bewundern. Es handelt sich um die größte Sammlung für dekorative Kunst und Design der Welt.
### 5. Royal Academy of Arts
Die Royal Academy of Arts bietet immer fantastische (kostenpflichtige) Ausstellungen. Wenn Ihr Glück habt, gibt es während Eures Aufenthalts gerade eine Ausstellung mit Werken von Monet!
### 6. Saatchi Gallery
Etwas ganz anderes könnt Ihr in der Saatchi Gallery erleben. Hier werden häufig Arbeiten von relativ unbekannten Künstlern ausgestellt, deren Werke nur selten im Vereinigten Königreich gezeigt werden.
Und schließlich könnt Ihr noch eine Kostprobe des Künstlerlebens beim Besuch eines offenen Malkurses erhalten. In den Geschenkeläden der Galerien gibt es zwar jede Menge Souvenirs in Form von Gemäldedrucken, doch vielleicht zieht Ihr es ja vor, etwas eigene Kunst zu schaffen und mit nach Hause zu nehmen? Wer weiß … vielleicht entpuppt sich der eine oder andere als nächster Monet!”
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